Lothar Janssen
„Nicht die Abbildung der Wirklichkeit ist das Ziel der Kunst, sondern die Erschaffung einer eigenen Welt.“
Fernando Botero
Nach dem Kunst- und Germanistikstudium in Essen beschäftigte ich mich in den 90er-Jahren besonders mit der Malerei direkt in der Natur. Auf verschiedenen Reisen entstanden teils großformatige Tempera-Malereien im Freien, direkt vor dem Motiv: archaische Bergformen in Norwegen, Farbenspiele des Wassers in Finnland, Felsformationen in Frankreich. Besonders wichtig war mir immer die Auseinandersetzung mit den Strukturen der Natur.
Während meines beruflichen Engagements als Gymnasiallehrer in Köln, Krefeld und Duisburg und der langjährigen ehrenamtlichen Mitarbeit in der Krefelder Kulturfabrik kam ich nur noch gelegentlich zur eigenen künstlerischen Arbeit. Mit der Pensionierung 2019 habe ich einen neuen Zugang zur Malerei gefunden. Mein Motto:
„Den Zufall gestalten“.
Ausgangspunkt meiner Arbeit ist das Experiment, das Ungeplante, das Überraschende. In den abstrakten Bildserien der letzten drei Jahre wird dieses gestalterische Prinzip deutlich erkennbar: Abklebungen, mehrschichtige Übermalungen, durch Abdrücke entstehende Strukturen und mit der Rakel gezogene Farbflächen gehen ein Spiel miteinander ein. Ein Spiel mit der Fläche, dem Raum, der Farbe. Frei von Abbildhaftigkeit entstehen Strukturen, die bei mir kreative Reaktionen auslösen. Assoziationen werden so zur Improvisation. Vorgefundenes aufgreifend ordne ich, betone, setze Zeichen, verdichte. Neue Bildwelten entstehen. Lothar Janssen
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