Birgit Leßmann

Birgit Leßmann. Foto: Gerhard Leßmann.

„Birgit Leßmanns Malerei lebt von der Fülle unterschiedlicher Farbarten und Materialien, die sich voneinander absetzen, aufeinanderstoßen, in Schichten übereinanderliegen und miteinander verschmelzen und so schließlich ein ausgewogenes Ganzes bilden. Sie streicht, spachtelt und wischt ihre Farben auf den Malgrund. Farbe wirkt bei ihr oft wie ein Block, eher flächig und massiv. Bisweilen ist es erst eine feine Linie darauf, die das Gesamtbild ‚in Bewegung‘ setzt.

Acryl, Kreide, Spachtelmasse, Tusche, Schellack, oxidierende Metallgrundierungen, Pigmente oder Schlagmetall, bisweilen auch in Kombination mit Collage Elementen, lassen farbkräftige Werke entstehen, deren Lebendigkeit nicht zuletzt durch den Zufall entsteht. Der eigentliche Malprozess lässt sich nur bedingt steuern, sein Reiz liegt auch im Experiment. Form und Linie sind bei Birgit Leßmann stets auch als tatsächliches Material erkennbar, vielleicht als pastose Schicht oder hauchzart wie eine Lasur, manchmal als staubiges reines Pigment. Der Malgrund, zumeist Leinwand oder Holz, blitzt bisweilen an den Rändern auf oder schimmert fein unter den Farbschichten durch.

Birgit Leßmanns Arbeiten bilden nicht ab, sondern sie betonen vielmehr Farbe, Form und Struktur als eigenständige Realität. Natur, Raum oder figurative Gegenstände bleiben, wenn überhaupt als solche erkennbar, weitgehend schemenhaft und reduziert, werden erst in der […] Betrachtung re-konstruiert. […] Versprengte Zeichen, Silben oder gar Worte ‚verrätseln‘ den Bildeindruck. Bisweilen gibt es auch Textfetzen, die konkret ‚lesbare‘ Objekte sind und damit einen tatsächlich ‚sinntragenden‘ Kontrast zu den gegenstandslosen Elementen in der Komposition bilden.“
Hagen, Michaela: Birgit Leßmann, Farbenmeer. Malerei, 4.12.2019 [Internet-Veröffentlichung, Adresse: www.hotel-villa-meererbusch.de/birgit-lessmann-farbenmeer-malerei/; zuletzt überprüft am 30.10.2020]

Kontakt

Birgit Leßmann
birgitlessmann@gmx.de · https://www.birgitlessmann.de